Head of Workplace & Mobility DACH bei NTT DATA Deutschland SE
Eigentlich klingt alles ganz einfach. "Im ersten Schritt haben wir einen Partner gesucht, der sich um alles kümmert, was bei uns Räder hat", so Thomas Oberwinster, Head of Workplace & Mobility bei NTT Data D-A-CH. "In Schritt zwei haben wir ein Mobilitätskonzept für die Zukunft erarbeitet."
Das mit dem Partner hat das IT-Beratungsunternehmen schnell umgesetzt: Seit 2022 übernimmt der Hamburger Mobilitätsanbieter belmoto das Flotten- und Bike-Leasing bei NTT Data. Das neue Konzept hingegen ist eine Mammut-Aufgabe – allerdings eine, mit der die Münchner Beispiel für viele Unternehmen sein können.
Ein Beispiel ist es, für alle, die berufliche Mobilität nicht mehr aufgliedern wollen in Geschäftsreisen, Fuhrpark und Pendeln. Sondern die diese umfassend betrachten wollen. Denn "für immer mehr Beschäftigte die flexible Nutzung verschiedener Transportmittel wichtiger ist als der eigene Firmenwagen", sagt Oberwinster.
Hinzu kommt, dass die Politik von Unternehmen verlangt, in ihren Umweltberichten den CO2-Ausstoß sämtlicher Mobilitätsformen zusammenfassen. Seit dem vergangenen Jahr rollt NTT Data sein neues Mobilitätskonzept aus. Eine größere Flexibilität bei der Wahl der Verkehrsmittel gehört ebenso dazu wie der Anreiz, sich auf Dienstreise umweltbewusster fortzubewegen.
Auch deswegen stellt das Unternehmen seine Firmenwagen-Flotte schrittweise auf E-Mobilität um. Selbst Themen wie das Deutschlandticket fließen ein – schließlich setzen es die Reisenden unter anderem für ihre Fahrten zu Kunden ein.
"Mobilität lässt sich nicht mehr getrennt betrachten", sagt Oberwinster, der seine Aufgabe als Querschnittsfunktion definiert. "Angehörige der Generation Z gewinnen wir nicht mit den alten Konzepten. Sie wollen Mobilität anlassbezogen nutzen und trennen nicht mehr zwischen Dienstreise, Fuhrpark oder dem Pendeln."
Angestoßen hat NTT Data den Veränderungsprozess im Fuhrparkmanagement. Mehr und mehr wuchs der Fuhrpark über die reine Pkw-Flotte hinaus; neue Formen der Mobilität wie die sogenannten Job-Fahrräder kamen hinzu.
"Rein excelbasiert lässt sich das gesamte Portfolio nicht mehr verwalten, die Komplexität ist zu groß", sagt Oberwinster. In belmoto fand der IT-Dienstleister einen Partner, der sich dem Management aller Mobilitätsformen annahm.
Die Mobilitätsstrategie umfasst aber auch Themen wie CO2-Einsparung und E-Autos. Inzwischen verfügt die Flotte über 30 Prozent hybride und 15 Prozent rein elektrische Autos und ist nach der Norm ISO 14001 zertifiziert. Für Verbrenner-Firmenwagen gelten strenge CO2-Grenzwerte.
"Zum einen erwarten unsere Kunden, dass wir grün reisen", sagt Oberwinster. "Zum anderen ist es auch für uns selbst ein Must-Have." Dass noch nicht alles dort ist, wo es sein könnte, liegt nicht nur an den hohen selbstgesteckten Zielen. Oft fehlt es schlicht an den nötigen Angaben seitens der Dienstleister.
Dabei ist eines für Oberwinster bei der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes ganz wichtig: "Wir wollen nichts erzwingen, das entspricht nicht unserer Philosophie", sagt er. "Wir gehen immer mit Augenmaß vor und versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden."
Ein Kurs, mit dem das Unternehmen gut fährt. "Unsere Beschäftigte nehmen die Transformation auch deshalb an, weil sie wissen, dass wir mit Weitsicht agieren und möglichst alle internen und externen Rahmenbedingungen berücksichtigen."
Dabei muss Oberwinster umgekehrt auch jene bei der Stange halten, denen es nicht schnell genug gehen kann. "In Kürze werden uns Mobility Apps zur Verfügung stehen, die es ermöglichen werden, Mobilität jederzeit und flexibel on demand zu buchen – vom Carsharing-Auto bis zum E-Roller." Noch aber fehlen in der Praxis dazu die passenden Gegebenheiten.
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